Ihre Fragen. Meine Antworten.
Was tun Sie für die Wirtschaft und das Gewerbe?
Die Möglichkeiten sind beschränkt, jedoch setze ich mich nach wie vor ein für das Gewerbe beispielsweise bei der Ansiedlung oder der fachlichen Unterstützung bei Bauvorhaben.
Haben Sie als Gemeindepräsident noch genug Einfluss und Gestaltungsmöglichkeiten mit der neuen Gemeindeordnung?
Gerade der Gemeinderat mit dem Gemeindepräsidenten gestalten strategisch-politisch die Zukunft von Eschlikon.
Wie krisenerprobt sind Sie?
Es gibt verschiedene Arten von Krisen. Das können Elementarereignisse sein, Corona oder fordernde Situationen im persönlichen Umfeld. Wichtig scheint mir, dass man sich den Problemen stellt und im konstruktiven Dialog versucht, Lösungen zu finden. Ich behalte zudem ein offenes Ohr und habe damit nur gute Erfahrungen gemacht.
In welchen Bereichen sehen Sie Ihre Stärken?
Meine hohe Sozialkompetenz und Führungserfahrung bringe ich umfänglich in meine Aufgaben mit ein. Ich bin ein Machertyp, der seinem Gegenüber auf Augenhöhe begegnet und Erfolge gemeinsam im Team feiert.
Was unternehmen Sie gegen den zunehmenden Verkehr auf der Bahnhofstrasse oder im Industriegebiet?
Gemeinde und Kanton Thurgau erarbeiten ein Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) Ortsdurchfahrt Eschlikon. Mit geeigneten Massnahmen soll der Verkehrsfluss auf der Ortsdurchfahrt verträglicher gestaltet und die visuelle Wahrnehmung der Hauptstrasse beruhigt werden. Die Umsetzung erfolgt voraussichtlich in den Jahren 2024/2025. Das Projekt ist als A-Massnahme im Agglomerationsprogramm 4 der RegioWil aufgenommen und hat damit eine hohe Priorität. Die Finanzierung erfolgt durch den Bund, den Kanton und die Gemeinde. Die Mitwirkung verschiedener Anspruchsgruppen innerhalb der Gemeinde ist geplant.
Ausserdem geben Gemeinde und Kanton den Auftrag zu einer Studie für die Zweckmässigkeitsbeurteilung Entlastung Ortsdurchfahrt Eschlikon. Hiermit soll in einem ersten Schritt geklärt werden, ob die Aufnahme einer möglichen Entlastungsstrasse in den Kantonalen Richtplan Sinn macht. Gehen die Resultate in diese Richtung, erfolgt in einem zweiten Schritt die Erarbeitung möglicher Varianten (keine abschliessende Planung). Die Bearbeitung aller nötigen Schritte erfolgt zusammen mit den benachbarten Gemeinden, um allfällige Synergien, welche sich hier ergeben könnten, zu nutzen. Die Realisierung einer Entlastungsstrasse ist abhängig von den Resultaten, der Finanzierbarkeit und der Umweltverträglichkeit. Der Realisierungshorizont beträgt rund 20 bis 30 Jahre.
Was brennt den Eschlikern unter den Nägeln? Sind Sie genug nah am Puls?
Ich bin auf alle Fälle «am Puls» der Eschlikerinnen und Eschliker sowie des Gewerbes. Ich bin selbst ein Eschliker und oft in der Gemeinde unterwegs, wodurch ein direkter Austausch möglich ist. Wir haben sicher mit dem Strassenverkehr ein Thema in unserer Gemeinde. Auch sollten die Einkaufsmöglichkeiten verbessert werden.
Die verschiedenen Anspruchsgruppen sind bei mir jederzeit willkommen, um über Bedürfnisse, Sorgen und Beobachtungen zu sprechen. Es gibt meistens eine Lösung. Die verschiedenen Wege zum Ziel sind vielleicht nicht gleich schnell und nur selten gibt es trotz viel gutem Willen keine Lösung. Meine Kundenorientierung und Dienstleist-ungsbereitschaft ist gross und ich gehe gerne auf Menschen zu. Das erwarte ich auch von den Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung.
Müssen wir in den nächsten Jahren mit Steuererhöhungen rechnen?
Nach jetzigem Planungsstand ist nicht davon auszugehen. Der Gemeinderat befasst sich aktuell eingehend mit dem Budget 2022 und der laufenden Finanzplanung.
Wie sehen Sie die Entwicklung der Infrastruktur bezüglich
Schule, Strassen etc.?
Zur Schule kann ich nichts sagen, da dies Sache der zuständigen Behörde ist. Ich bin überzeugt, dass die Schulbehörde dieses Thema jedoch «voll im Griff» hat und dem Ausbau der Infrastruktur entsprechend begegnet. Dies beweisen die umgesetzten und geplanten Projekte. Das Einvernehmen zwischen Politischer Gemeinde und Schule ist gut.
Der Werterhalt der Infrastruktur wie Strassen, Wasser, Abwasser, Strom, Glasfaser, geniesst seit jeher eine grosse Beachtung im Gemeinderat. Mit steten Investitionen ist der Erhalt gesichert und künftige Generationen werden vor einem Investitions-/ Erneuerungsstau und den entsprechenden finanziellen Auswirkungen bewahrt.
Weshalb stärken Sie die Rechte der Ausländer, die neu an der Gemeindeversammlung mitwirken dürfen?
Wieso sollen steuerpflichtige Ausländer nicht auch ihre Meinung kundtun dürfen? Es ist ein Zeichen der Zeit und nicht direkt eine Stärkung der Rechte, denn sie dürfen in letzter Konsequenz nicht mitbestimmen.
Welche Projekte haben Sie erfolgreich umgesetzt?
Im Rahmen meiner Gemeinderatstätigkeit bin ich kontiunierlich in die Meinungsbildung und Beschlussfassung von Projekten eingebunden. Auf meine Ressorttätigkeit bezogen, nenne ich folgende Projekte:
- Energiestadt: Erfolgreiche Re-Zertifizierungen in den Jahren 2007, 2011, 2015, 2019
- Lancierung Gemeinderatskafi
- Bring-/Holtag, Velobörse, Kinderflohmarkt in der heutigen Form
- Einführung Grüngutsammlung
- Ausbau öffentlicher Verkehr:
- Buslinie 736 Münchwilen – Eschlikon
- Buslinie 735 verkehrt weiterhin über Bahnhof Süd
- Busverbindung durch Wallenwil gesichert
- Ausbau Busbahnhof Süd
- Neue Bushaltestelle Eschlikon Industrie
-Ausbau Bushaltestelle Eschlikon Mitteldorf
- Einführung Halbstundentakt auf der S35 Wil - Winterthur
- Einführung Energieförderreglement
- Einführung Mobility Carsharing
- Einführung «Mobility für alle» ab 1. Mai 2021
Wie stehen Sie zur Ansiedlung eines Grossverteilers wie Migros oder Coop?
Die Grundversorgung in Eschlikon ist zwar gewährleistet, die Geschäfte decken jedoch nicht die Ansprüche der Bevölkerung. Wir kaufen gerne dort ein, wo uns das Angebot entspricht, auch wenn wir dafür die Gemeinde verlassen müssen. Das generiert Verkehr und ist nicht im Sinne der Energiestadt Eschlikon. Im Rahmen der Ortsplanung haben vor Kurzem Gespräche mit Migros und Coop stattgefunden, welche grosses Interesse bekundet haben, wenn ein geeignetes Grundstück zur Verfügung steht. Die Ansiedelung eines Grossverteilers steht für mich weit oben auf der Pendenzenliste des Gemeinderates.